Der Norweger Geir Jordet, Sportpsychologe und Professor an der „Norwegian School of Sport Sciences“, hat es entschlüsselt!
Das Zauberwort heißt „Scanning“. Zu Deutsch: Vororientierung. Gemeint ist damit, wie oft sich ein Fußballer auf dem Feld umschaut, bevor er angespielt wird.
Seit Jahren befasst sich Prof. Dr. Jordet intensiv mit dem Phänomen, wertete in mehreren Studien (u.a. mit dem FC Arsenal) das Scanning-Verhalten von Hunderten Profi-Fußballern aus.
Jordet zu BILD: „Haaland scannt nicht nur öfter als andere Top-Stürmer, sondern auch in den richtigen Momenten. Sobald der Ball gespielt wird, ist er mit den Augen wieder bei ihm. Er macht das wirklich perfekt.“
Im TV ist deutlich zu sehen, wie sich Haaland vor seinen Hattrick-Treffern immer wieder kurz orientiert. Wenn alle zum Ball schauen, guckt Haaland weg – und ist den Abwehrspielern so meist einen Schritt voraus.
Vor seinem ersten Tor gegen Crystal Palace (4:2) sah sich Haaland in nur fünf Sekunden viermal nach Raum und Gegenspielern um. Zum Vergleich: Als Durchschnittswert für Stürmer wurden 2,8 Mal in zehn Sekunden gemessen.
Jordet: „Unsere Studien zeigen: Es besteht eine klare Verbindung zwischen Scanning und Leistung. Es ergibt einfach Sinn.“ So hätten Spieler, die sich oft orientieren, z.B. eine doppelt so hohe Erfolgsquote bei vertikalen Pässen gehabt.
In Norwegen ist Scanning seit über zehn Jahren ein großes Thema, wird von Jugend-Trainern gezielt geschult.
Auch deshalb ist Haaland nur schwer zu stoppen. Und seine Gegner werden sich immer wieder umgucken...
Quelle: BILD
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